Sabines Geschichte begann im Jahr 2016. Mehr als sechs Ärzte übersahen ein Jahr lang einen 13 cm großen Tumor im rechten Unterschenkel von Sabine Aurélia. Trotz monatlicher Vorstellung in der Notaufnahme und beim Ärztenotdienst in Düsseldorf. Ein MRT oder Röntgen wird erst ein Jahr später gemacht!
Seit 2016 kämpft Sabine mit Schmerzen im rechten Wadenbein, Überwärmung, Schwellung und Rötung. Arbeiten wird immer schwieriger und im Oktober 16 wird Sie wegen Schmerzen im rechten Bein in die Notaufnahme der Düsseldorfer Klinik (Redakt.: Name Geändert) eingeliefert. Nachdem die Ärztenotpraxis in Düsseldorf nicht mehr helfen konnte. Ganze sechs besuche in der Notaufnahme des Krankenhauses ergaben unterschiedliche Diagnosen. Von Thrombose bis Neurodermitis. Trotz Schmerzen, Schwellung und offenen eitrigen Bein, wird kein Röntgen oder MRT des Beines durchgeführt um die Ursache zu finden.
Anfang 2017 verliert Sie Ihr Baby in der 8. Schwangerschaftswoche und die Schmerzen werden immer unerträglicher. Anfang Juni 2017 war der letzte Besuch in der Notaufnahme des Krankenhauses Düsseldorf (Redakt.: Name geändert). Doch die Notaufnahme des Krankenhauses Düsseldorf (Redakt.: Name geändert) schickt sie mit eitrigen Bein zum Hautarzt, trotz der Tatsache, dass Sabine nicht mehr laufen konnte: Angeblich Neurodermitis, das Bein wird lediglich mit Antibiotika behandelt. Es war Sonntag, Montag ein Feiertag. Erst Dienstag konnte Sabine zu Ihrer Hautärztin. Die Hautärztin reagierte sofort und überwies sie erneut in die Notaufnahme, dieses Mal in das Augusta Krankenhaus in Rath. Sie rettete Ihr damit das Leben! Es war wertvolle Zeit, welche die Ärzte verschwendet haben!
Dort nahm man Sabine sofort stationär auf, führte das MRT und ein Röntgen durch. Eine Raumforderung war auf den Bildern sofort zu sehen. Von da an ging alles ganz schnell: Eine Biopsie wurde in der Uni Klinik Münster vereinbart.
Die Diagnose der Biopsie in der Uni Klinik Münster:
Ein bösartiges Ewing-Sarkom in der rechten proximalen Fibula (Wadenbein), das mittlerweile eine Größe von 13 cm erreicht hatte und Metastasen im Bauch. Mittels MRT und Röntgen ist eine Raumforderung sofort ersichtlich. Ohne Therapie führt diese Diagnose unmittelbar zum Tod. Das rechte Bein ist mittlerweile vom Knie abwärts gelähmt, Sabine ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Hinzu kommen Schmerzen, die sich niemand vorstellen kann, ohne eine Morphin Schmerzpumpe war ein Leben nicht mehr möglich. Ein massiver Einschnitt in das Leben. Was es bedeutet das zu verlieren, mit dem man sein Lebensunterhalt verdient, vermag sich niemand vorzustellen.
Wie viel ist ein Bein wert? Wie viel ist ein schmerzfreies Leben wert?
Am 15 Jänner 2018 wurde sie in Münster operiert. Schock!!! Sabine erwachte ohne rechten Unterschenkel aus der Narkose. In einer 7 stündigen Operation mussten die Ärzte die harte Entscheidung treffen, ihr Bein unterhalb des Knies zu amputieren. Ein Jahr und sieben kraftraubende Chemozyklen hat sie gekämpft! Trotz Amputation muss Sabine noch sechs Chemozyklen über sich ergehen lassen. Woher die Kraft nehmen? Wut! Verzweiflung! Angst!
"Ich wollte nur noch schreien, zumal es einige Personen in meinem privaten Umfeld nicht gut mit mir meinten. Durch diese Kombination war meine Existenzgrundlage futsch. Meine Finanzen katastrophal. Worum sollte ich nun kämpfen? Wo war der Sinn? Wozu noch weitere sechs Chemozyklen über mich ergehen lassen?", so Sabine in einem Interview. "Weinen, schreien, kurz verzweifeln, aufgeben wollen… als ich am tiefsten Abgrund war; der schlimmste Moment in dem ich schon aufgeben wollte erinnerte ich mich an eines: Der Grund warum ich Red Saphir gegründet hatte!"
Der Grund um weiterzukämpfen und zu siegen. Der Krebs hat Sabine nicht getötet! Er hat nur ein Bein bekommen und mehr wird er auch nicht erhalten.
"Danke Krebs dafür, dass du mir gezeigt hast wer meine wahren Freunde sind…. Du kannst jetzt verschwinden!"
Sabines Weg ist noch ein langer Kampf. Daher bitten wir um Unterstützung, um die kostspieligen Behindertenumbauten, Physiotherapie, Medikamente, Hilfsmittel und vor allem die teuren Flüge von Wien nach Düsseldorf weiterhin finanzieren zu können, damit Ihre Familie bei Ihr sein kann. Damit Sabine Aurélia auch Ihre Arbeit ruhen lassen kann, um sich auf Ihre Therapie zu konzentrieren. Jeder Euro hilft und vielleicht hat auch Sabine Aurélia endlich ein wenig Glück und kann später in ein schmerzfreies Leben zurückkehren ohne vor einem Scherbenhaufen zu stehen.
Wir danken allen, die Sabine und Ihre Familie in diesem alles entscheidenden Kampf unterstützen wollen. Ganz besonders Danken wir jenen, die sich schon aktiv beteiligt haben!
Mit nur einem Klick könnt Ihr Euch beteiligen.
Wenn Ihr helfen wollt: Spenden können unter folgendem Link oder auf das eingerichtete Spendenkonto getätigt werden:
https://www.leetchi.com/c/soziales-von-sabine-a-proebstl
Elisa Ilg
Michael Nentzel
Nathalie Fournichot
Anna Struzy
Detlef Klossow
Michael Nentzel
Petra Winter
Karin Dirninger
Uwe Becker
Volker Beckert
Die Musik und der Tanz waren bisher mein Leben. Es ist meine Leidenschaft, meine Berufung. Wenige Tage nach meiner Amputation packte ich alles Weg, was mich an meine Zeit als Ballerina erinnerte. Ballettschuhe, Trikots, Musikstücke und alte Fotos. Ich würde Sie ja schließlich nie wieder benötigen, den tanzen werde ich wohl nie wieder. Ein tiefes dunkles Loch, tat sich auf in dem sich Verzweiflung mit Trauer vermischte.
Es war Anfang März 2018 als mich ein Freund aus Wien sein Projekt nahe gelegt hatte. Es ist ein Tanzwettbewerb für behinderte Menschen und er motivierte mich, daran Teilzunehmen. Doch ich fühlte mich in meinem schwarzen Loch sehr Wohl. Wie soll mein Leben nun aussehen - mit nur einem Bein? Ich begann mich an die Musik zu klammern - Sie macht mir Mut. Erst war ich skeptisch, doch nach einiger Zeit sagte ich mir: Du schaffst das! Lass die Musik und deine Liebe wieder in dein Leben!
Ich erzählte meinen Vater von meinem Vorhaben, an einem Tanzwettbewerb Teilzunehmen. Auch er war erst skeptisch, wie das denn funktionieren solle. Wer mich kennt weiß: Wenn ich mit etwas in den Kopf gesetzt habe, bringt mich niemand mehr von meinem Vorhaben ab.
Es war gar nicht so leicht einen Trainer und ein Ballettstudio in Düsseldorf zu finden, welches Erfahrung hat und auch offen für behinderte Menschen ist.
Anfangs war die Trainerin skeptisch, doch nach der ersten Probestunde war sie begeistert. Wir haben schnell eine gemeinsame Basis gefunden, auf welcher wir die Choreografie für den Soloauftritt entwickelten. Die Musik hatte ich schnell ausgewählt, ein Modernes Stück mit klassischen Elementen.
Das Training war anstrengend. Ich saß doch ein Jahr im Rollstuhl, die Muskulatur war verkümmert und ich konnte mich kaum aufrecht halten. Auch waren manche Bewegungen für Aurélia noch schmerzhaft, da die OP ja erst 2 Monate her war. Doch es machte Spaß, die Figuren die ich bisher tanzen konnte, mussten wir neu entdecken.
Als ich die Musik an machte und im Studio stand, war die Welt zum ersten mal nach einer sehr langen Zeit wieder in Ordnung, Ich vergas den Krebs, die Krankheit, die finanziellen Sorgen und alle Probleme, welche mein Leben mit dieser Krankheit mit sich brachte.
Für den Bühnenautfitt musste auch noch das entsprechende Outfit ausgewählt werden. Bisher habe ich immer meine Perücken getragen, beim Einkaufen oder wenn ich aus dem Haus gegangen bin. Damit man nicht sieht das ich krank bin. Die Perücke habe ich nun abgelegt, denn es gibt nichts wofür ich mich schämen muss.
Der Wettbewerb gab mir ein Ziel. Es ging mir nicht ums Gewinnen, sondern ums dabei sein. Mit der Musik eine Kraftquelle in der schwersten Zeit meines Lebens zu haben. Die Gleichung hatte so viele variablen, denn so viel konnte schief gehen: Passen die Blutwerte? Darf ich überhaupt fliegen? Was wenn ich mich während de Trainings verletze? Doch ein wenig Glück, darf auch ich endlich wieder haben.
Das erste Mal nach so kurzer Zeit nach der Amputation auf der Bühne zu stehen war unbeschreiblich. Da war es wieder: Es gab nur die Musik, die Bühne und mich. Die Welt war wieder in Ordnung und die Probleme vergessen.
Den Körper neu Kennenlernen, die falschen gesellschaftlichen Zwänge von einst abgelegt und frei. Meine Choreografie erzählt die Geschichte, die nur das Leben schreiben kann: Aus dem Leben Gerissen, gekämpft und der harte Weg zurück.
Wir haben überlebt - was kommt jetzt? Alles ist so wie es war, nur man selbst hat sich verändert. Wer bin ich nun und was will ich vom Leben? Dinge die früher wichtig erschienen, sind nun vollkommen unwichtig, was zählt ist das kostbarste Gut, welches man für Geld nicht kaufen kann: Das Leben!
Die Bühne wird auch in meinem neuen Leben meine Heimat sein. Dessen bin ich mir sicher. Denn zum tanzen benötige ich keine zwei Beine. Mir reicht das eine und die Musik, welche mir so viel Kraft verleiht!
Und ein Leben das einem neuen Sinn gewidmet ist: Ungebeugt, Ungezähmt, Ungebrochen - wir haben um zu Leben überlebt!
Die ersten Tage / Wochen und Monate ohne rechten Unterschenkel sind die schwierigsten meines Lebens. Wie geht es jetzt weiter? Wie sieht die Zukunft aus? Der Krebs fordert noch weitere sechs Chemotherapie Zyklen. Den ersten habe ich nun hinter mir.
An eine Prothese ist nach wie vor noch nicht zu denken - die Wundheilung muss erst einsetzen. Stolze 66.000 Euro soll die Prothese mit Genium Knie kosten, die Kasse übernimmt mal wieder nur einen Teil- wie könnte es auch anders sein.
Seit Jänner bin ich also in meiner Wohnung gefangen, nun ja das gleicht es wohl aus das ich die letzten Jahre Quer durch Europa reisen durfte. Wie schlimm kann es also sein mal ein paar Monate zuhause bleiben zu müssen? Ziemlich schlimm!
Mobilität? Im Moment beschränkt Sie sich auf die Wohnung und den Garten. Meine Welt ist geschrumpft.
Autofahren? Mit einem Bein nicht möglich, geschweige den ganz normal in den Supermarkt zu gehen. Ein Fahrtdienst übernimmt das herumkutschieren.
Ein Behindertengerechtes Auto muss also her, nur von was bezahlen ist mir schleierhaft.
Eine Prothese die so viel Kostet wie ein Auto? Auch das bereitet Kopfzerbrechen.
Der Prozess gegen die Sana Klinik? Natürlich übernimmt die Rechtschutzversicherung der ARAG nicht, was habe ich mir auch erwartet?
Eigentlich sollte man sich aufs Gesund werden konzentrieren, aber das ist schwierig, wenn die Zukunft in Scherben liegt. Krankenkasse und Rechtschutzversicherung einen hängen lässt.
Pysiotherapie und Tanztraining sind meine Rettung vor dem Langeweile Tod. Die Musik lässt für kurze Zeit alle Sorgen vergessen.
Und - Was habt Ihr denn so für Sorgen?