Am Mittwoch, dem 31. Mai, versuchte die Polizei die Abschiebung des Jungen Asef N. ins Kriegsgebiet nach Kabul (Afghanistan) durchzusetzen, ihn zu zwingen, sich erneut in die selbe Lebensgefahr zu begeben, vor der er viele tausend Kilometer weit geflohen war. MitschülerInnen und weitere UnterstützerInnen haben sich an diesem Tag für ein sicheres Leben von Asef eingesetzt, indem sie diese Abschiebung verhindern wollten. Zugleich zeigte der Anschlag gegen 90 Menschen in der afghanischen Hauptstadt Kabul am selben Morgen, wie viel wir auf die Äußerungen der Bundesregierung, dass dieses Gebiet sicher sei, geben können: Nämlich gar nichts!
Die Antwort der Polizei auf diesen mutigen und selbstlosen Einsatz der jungen AbschiebungsgegnerInnen bestand aus Gewalt und Freiheitsentzug. Viele trugen Schürf-, Platzwunden und blaue Flecken davon und bekamen Reizgas in die Augen gesprüht. Mehreren wird nun mit Freiheitsentzug gedroht. Unser Freund Sercem wird seit dem 31. Mai im Gefängnis festgehalten.
Sercem soll auf Grund einer neuen, verschärften Gesetzgebung (Verschärfung der §§ 113 ff. StGB) angeklagt werden, die einen Tag zuvor eingeführt worden ist. Hiernach soll u.a. jeder kleine Schubser gegen einen Polizeibeamten mit mindestens 3 Monaten Gefängnis bestraft werden.
Die Proteste und Blockaden der SchülerInnen und UnterstützerInnen vom 31. Mai in Nürnberg sehen wir als Vorbild für menschliches und solidarisches Verhalten. In Zeiten, in denen alltäglich Menschen mit Zwang und Gewalt aus Deutschland in Krieg, Hunger und Perspektivlosigkeit abgeschoben werden (teilweise in Länder, deren Sprache sie nicht einmal sprechen) haben wir solche Beispiele von Menschlichkeit und Zusammenhalt dringend nötig!
Für uns ist klar: Wenn der Einsatz für Menschlichkeit mit Prügel und Freiheitsentzug “bestraft” wird, wenn AbschiebungsgegnerInnen eingesperrt werden, läuft einiges schief. Wenn Regierung und Polizei Menschen in den Tod abschieben, Schüler verprügeln und diejenigen, die sich dagegen quer stellen, als Kriminelle eingesperrt werden, dann rüttelt das an unserer Demokratie.
Sercem und die MitschülerInnen haben Asef N. nicht alleine gelassen. Lasst uns ein Vorbild an ihnen nehmen. Lassen wir ihn nicht alleine!
Er sitzt im Moment seit über 100 Tagen in Untersuchungshaft und ihn erwartet ein Prozess wegen Widerstandes gegen einen Polizeibeamten. Wie einige Videos zeigen, ist die Polizei mit unglaublicher Gewalt und eskalativem Verhalten vorgegangen.
siehe Video: https://www.youtube.com/watch?v=wlBFYuv_Jr4
Sercem braucht für den Prozess und vor allem für seinen Anwalt unsere finanzielle Unterstützung. Er setzte sich für Asef ein, jetzt wollen wir uns für ihn einsetzen.
Wer gerne Briefkontakt zu ihm aufbauen möchte, schreibt uns einfach an:
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