"Mein fernes Elternhaus" - "My distant parents home"

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Créée par Gabriele Gérard

pour Gabriele Gérard

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Gemeinsam für den Wiederaufbau des Elternhauses! 

Together for reconstruction of my parents home!

 

Das Leben besteht aus zwei Teilen

Das Vergangene ist ein Traum

Das Zukünftige ist ein Wunsch

 

Arabisches Sprichwort

 

Leseversion:  Faris' und unsere Geschichte

English reading version "Faris and our story"  further down

 

Vor mir liegt mein Handy mit einem Foto, das ich – egal wie oft ich es mir anschaue – nicht  begreife. Es ist eines der drei zerstörten Häuser meiner Familie in Daraa / Syrien.  Es ist das Haus meiner Schwester, nur sie brachte es über sich, ein Foto der Zerstörung zu schicken. Meine Mutter will mich schützen vor der Zerstörung des Elternhauses.  Sie meint, ich würde nicht mehr schlafen können, wenn ich es sehe. 

 

Ich habe noch nicht einmal ein Foto des Hauses, wie ich es erinnere.  Auf meiner Flucht aus Syrien wurden wir von Dash Rebellen (IS) überfallen und alle Handys und Wertsachen gestohlen. Mir blieb nichts, als das, was ich an mir trug!  Ich habe nur meine inneren Bilder -  glückliche, unbeschwerte Bilder einer wunderbaren Kindheit.  Wenn ich die Augen schließe, sehe ich das große Haus in dem wir alle Platz fanden – meine Eltern, meine Großeltern und meine 12 Geschwister!  Ich sehe mich als Kind auf dem Traktor durch den großen Garten hinter dem Haus, auf dem unendlich viele Zitronen-  und Olivenbäume standen, fahren und meinen Großvater lachend am Haus lehnen.

 

Ich erzähle dies alles gerade meinen deutschen Eltern, Gabriele und Hans, die mir  sagten, sie würden es für mich aufschreiben.  Mein Deutsch ist noch nicht gut genug.

 

Vor zwei Wochen bekam ich die Nachricht von der verheerenden Zerstörung meines Dorfes.  Meine Eltern waren über einen Monat verschollen – irgendwo auf der Flucht vor den Bomben, die Tag für Tag auf Daraa fielen.  Als ich hörte, dass sie und alle meine Geschwister überlebt haben, war ich voller Glück.  Sie waren noch unterwegs nach Daraa. Ein Nachbar hatte sie gefunden.

Nur wenige Stunden später kam die Nachricht, die dieses Glück in Sekunden zerstörte:  es gibt kein Haus mehr, in das die Familie zurückkehren kann.  Es gibt keinen Strom, kein Wasser, die Kinder tragen seit Wochen – wie die Erwachsenen auch – das auf dem Leib, was sie bei der Flucht angezogen hatten.   Sie haben alles verloren. 

Und mit meiner Familie habe auch ich noch einmal mehr meine Heimat verloren. Nie werde ich zurückkehren können, so lange Assad die Macht hat. Nie mehr werde ich das wiederfinden, was ich vor 3 Jahren verlies. Es bricht mir das Herz und es bricht mir vor allem das Herz, dass ich nicht für meine Familie sorgen kann.  Ich möchte Krankenpfleger werden,  ich werde alles, was ich aufbringen kann durch Jobs nach Syrien schicken, aber es wird niemals genug sein.

 

Meine deutschen Eltern haben mir diesen Weg der Spendensammlung vorgeschlagen und ich möchte alle, die dies lesen, bitten, meine Familie in Syrien durch eine Spende zu unterstützen.  Es gibt einen sicheren Weg, über den sie an die Spenden kommen werden.

 

Noch einige Worte zur aktuellen Lage in Daraa:

Im Juli 2018 haben Assads Militär und seine Verbündeten die gesamte Provinz Daraa unter massivstem Bombeneinsatz zurückerobert, so dass jetzt keine Kampfhandlungen  mehr stattfinden und die Familien langsam wieder zurückkehren.  Der Wiederaufbau steckt

 je nach Möglichkeiten -  in den allerersten Anfängen.

 

Ich danke Euch/Ihnen von ganzem Herzen.  

 

Faris, Berlin, August 2018

 

* Der Name wurde zum Schutz der Familie geändert

 

 

"Wir schaffen das!" -  Helfer finden ihren Schützling!

 

Wir, das sind Gabriele + Hans-Jürgen, lernten Faris im Oktober 2015 kennen. Wir gehörten zu den Tausenden von „Helfern“, die anpacken wollten und mithelfen, dass wir es „schaffen würden“..

Faris war gerade in Berlin angekommen nach einer 3-monaten Flucht, die er meist zu Fuß zurücklegte und schließlich über das Mittelmeer wie viele Tausende andere Syrer.

Wir lernten einen äußerst sympathischen, vor allem fürsorglichen und sehr hilfsbereiten jungen Mann kennen, dem wir mit Freude (und Hand+Fuß) unsere Sprache, unsere Kultur zu vermitteln begannen. 

Hürden, Missverständnisse, auch Ermüdungserscheinungen waren Teil der Begleitung, aber immer vom Wunsch nach Gelingen des Versprechens:  „Alles wird gut“ – das ich Faris am ersten Tag unserer Begegnung gab, geleitet….

Heute, 3 Jahre später, schließt Faris den Sprachkurs B2 ab und wird mit einer Ausbildung zum Krankenpfleger im September beginnen.

Seine Sprachkenntnisse sind gut, seine bisherige Integration kann man durchweg als gelungen betrachten: Er spielt Fußball in einem Berliner Verein, wurde sogar Schiedsrichter, spielt Volleyball,  hat neben seinen syrischen auch deutsche Freunde und ist Teil auch unserer Familie geworden.

Das Leid seiner Familie war immer gegenwärtig und prägte sein „deutsches Leben“ von Anbeginn. Die Gespräche mit der Familie oft schwierig – Unverständnis, dass er sein eigenes Leben hier erst einmal anpacken musste, seine kulturelle Ausrichtung oft nicht mehr dem Wunsch der Eltern entsprach. Immer aber blieb die tiefe Verbundenheit zu ihnen, zur großen, in der arabischen Welt verstreuten Familie. 11 Geschwister, 6 von ihnen noch bei den Eltern lebend, nun – nach dem schrecklichen Bombardement von Daraa – vor dem Nichts stehend;  Faris mit ihnen gebrochen und verzweifelt, der Rückweg versperrt, da er auf der „Todesliste“ von al Assad steht.

 

Wir haben Faris zu diesem Schritt – für seine Familie ein Crowdfunding zu starten – ermuntert und mussten auch hier erleben, dass die Eltern sich beispielsweise weigerten, ein Foto von dem zerstörten Haus aufnehmen zu lassen.  Der Stolz, vielleicht die Scham verbieten es.  Das Foto des Hauses, das Faris zeigen darf, ist das der Schwester. Auch ihr Haus und das der zweiten Schwester sind völlig zerstört.

 

Wir bitten Euch um Eure Mithilfe!  Faris hat, neben den ihm möglichen Beiträgen durch kleine Jobs neben Schule und Ausbildung, keinen anderen Weg, seiner Familie finanziell beizustehen.  Bitte helft mit, ihr Leid zu lindern. Was Ihr für sie tut, tut Ihr auch für Euch! Danke von Herzen!

 

Gabriele + Hans-Jürgen

im August 2018

 

 

Life consists of two parts:

the past - a dream;

the future - a wish.

 

These are the words of my father that I have often  heard from him ever  since I can think.

 

In front of me is my smartphone with a photo that I - no matter how many times I look at it - do not understand. It is one of the three destroyed homes belonging to my family in Daraa / Syria. It is my sister's house,  she was the only person that could bring herself to send a photo of the destruction. My mother wants to protect me from the destruction of my parents home. She says, I will never be able to sleep again when I see it.

 

I do not even have a picture of the house as I remember it.

I see myself as a child on the tractor driving through the large garden behind the house where endless lemon and olive trees grew and my grandfather laughing while leaning against this house.

 

I am telling  my German parents, Gabriele and Hans, who said they would  write it down for  me. My German is not good enough yet.

 

Two weeks ago I got the news about the devastating destruction of my village. My parents had been missing for over a month - somewhere fleeing the bombs that fell on Daraa day after day. When I heard that my parents and all my siblings survived, I felt so lucky. They were s on their way to Daraa. A neighbor had found them.

Only hours later the news came that in one seconds destroyed this happiness: there is no house left for the family to return to. There is no electricity, no water.   The children like the adults, have been wearing the same clothes that they had on since they fled. They lost everything.

And with my family, I lost my home again. I will never be able to return as long as al Assad has the power. Never again will I find what I left behind 3 years ago and it breaks my heart especially that I can not care for my family. I want to become a male nurse, I will send everything I can through jobs to Syria, but it will never be enough.

 

My German parents have suggested this way of fundraising and I would like  to ask all who read this to support my family in Syria with a donation. It is secure and definite that they get all the donations.

 

A few words about the current situation in Daraa:

In July 2018,  al Assad's military and its allies recaptured the entire province of Daraa  through massive bombing, with the result that fighting no longer takes place and families are slowly returning. The reconstruction is in the very early stages,  depending on the possibilities.

I thank you with all my heart.

 

Faris, Berlin, August 2018

• The name has been changed to protect the family

 

 

"We make it!" - Helpers find their protégé!

 

We, Gabriele + Hans-Jürgen, met Faris in October 2015. We were among the thousands of "helpers" who wanted to get involved in helping to achieve:  "we will make it" ..

Faris had just arrived in Berlin after a 3-month escape, which he mostly traveled on foot and finally across the Mediterranean like many thousands of other Syrians.

We met a very sympathetic, above all caring and very helpful young man, whom we started with joy (and hand + foot) our language and culture. Hurdles, misunderstandings, even fatigue  part of accompanied us, but we had the desire to success our promise: "Everything will be fine" that I gave Faris on the first day that we met.

Now 3 years later, Faris completed the B2 language course and will begin his nursing training in September.

His language skills are good, his integration can be considered successful: He plays football in a Berlin club, even became a referee, plays volleyball, has in addition to his Syrian friends also  German friends and has become part of our family.

The suffering of his family was always present and – form the beginning – effect on his German life. The talks with the family were often difficult – lack of understanding that he had to tackle his own life here, so that his cultural orientation often no longer corresponded to his parents wishes.

 

 But  the strong bond remained between them, to the large family scattered in the Arabian world.

11 siblings, 6 of them still living with their parents, now - after the terrible bombardment of Daraa – with no future ahead.  Faris,  like them, also heartbroken and desperate, the way back blocked, since he is on the "death list" of al Assad.

 

We encouraged Faris to take this step - to start a crowdfunding campaign for his family - and here,  experienced  that parents refused to take a photo outside their destroyed house. Pride, maybe the shame, forbid it. Faris is allowed to show his sisters house. Her house and that of her sister are completely destroyed.

 

We are asking  for your help. Faris has no other way to help his family.  We dried so many tears  and comforted in the last few weeks.  Please help us to ease their suffering. What you do for them - you do for yourself !

 

Thank you!

Gabriele + Hans-Jürgen

August 2018