dies ist eine Aktion für die Kinder der kolumbianischen Stadt Mocoa, die Anfang April zu großen Teilen unter einer Lawine aus Wasser, Erde und Steinen verschüttet wurde.
Ich war im vergangenen Jahr auf einer Recherchereise in der Stadt und im Departement Putumayo, dessen Hauptstadt Mocoa ist, unterwegs. Der Putumayo liegt ganz im Süden Kolumbiens, an der Grenze zu Ecuador und Peru. Dort zu reisen, ist nicht ungefährlich - aber die Menschen, die ich getroffen habe, passten auf mich auf. Und zwar alle, in jedem Moment. Ich habe dort eine sehr selbstverständliche und herzliche Gastfreundschaft erlebt und Freundschaften geschlossen.
Jetzt ist es mir ein Bedürfnis, zu helfen, so gut ich das aus der Ferne kann.
(Wer mehr wissen möchte: Hier gibt es Informationen zu mir und meiner Arbeit; hier ein Text, den ich über die Schlammlawine und ihre Ursachen geschrieben habe, hier mehr von mir über Kolumbien.)
Die Lawine kam mitten in der Nacht, riss ganze Häuser mit sich und überraschte die Menschen im Schlaf. „Es war, als steckten wir in einem Mixer aus Schlamm und Steinen“, sagte eine schwangere Frau, deren Haus in dieser Nacht zerstört wurde, später der Tageszeitung El Tiempo. Sie, ihr Ehemann und ihr ungeborenes Kind überlebten, weil sie sich in den Wurzeln eines Baums verfingen und so Halt fanden, um sich aus der Schlammflut zu befreien.
Am Tag danach stand der Schlamm meterhoch in den Straßen. Dazwischen lagen riesige Felsbrocken, die von den Bergen gespült worden waren, Baumstämme und Schutt. Offiziellen Zahlen zufolge waren mehr als 300 Menschen gestorben (womöglich waren es mehr) und ebenso viele verletzt. Viele werden noch vermisst. Viele Familien haben alles verloren; die Zahl der Geschädigten beläuft sich auf mehrere Tausend. Es gibt Kinder, die schwer verletzt überlebt haben, aber jetzt ganz alleine klarkommen müssen. Ihre Angehörigen sind tot.
Gerade für die Kinder aber wäre es wichtig, dass möglichst bald wieder so etwas wie Normalität eingeht. Sie sollten möglichst bald wieder zur Schule gehen können. Das aber ist gar nicht so einfach. Zwar haben die Schulen der Stadt inzwischen wieder ihren Betrieb aufgenommen. Aber viele Schüler sind gar nicht zum Unterricht erschienen. In der Schule Ciudad Mocoa zum Beispiel, eine von der Schlammlawine der am schlimmsten getroffenen Schulen, fehlten am Tag des Unterrichtsbeginns mehr als drei Viertel der Schüler.
Um zur Schule zu gehen, brauchen die Kinder Papier und Stifte; Taschen, Blusen, Strümpfe, Schuhe. Aber woher sollen sie die bekommen? Ihre Familien müssen sich jetzt erst einmal um Wichtigeres kümmern. „Diese Menschen werden sich nicht so schnell von der Katastrophe erholen“, sagt Claudia Castillo, die in Mocoa Nothilfe leistet. „Sie haben zu viel verloren.“
Die Regierung schickt Hilfe, aber sie reicht nicht aus. Claudia will deshalb selbst helfen. Sie hat sich mit anderen Frauen aus Mocoa zusammengetan, und gemeinsam wollen sie so viele Kinder wie möglich mit den Dingen versorgen, die sie brauchen, um wieder zur Schule gehen zu können.
Sie haben sich vorgenommen, den Schülern aus zwei besonders hart getroffenen Schulen zu helfen: Ciudad Mocoa und Fidel de Montclar. Diese Kampagne soll sie dabei unterstützen.
Zum Beispiel, indem sie Geld bereitstellt, damit die Kinder am Sportunterricht teilnehmen können - und damit dieser überhaupt wieder stattfinden kann. Mit umgerechnet etwas mehr als 9.400 Euro könnte man 300 Schülern mit Turnschuhen, Strümpfen und Unterwäsche ausstatten, sagt Claudia – das sind etwas mehr als 30 Euro pro Kind. Mit weiteren 900 Euro könnte man eine angemessene Zahl von Bällen, Matten und Springseilen für die schwer beschädigten Schulen kaufen.
Jeder Beitrag hilft, und sei er noch so klein! Wir hoffen, möglichst viele Kinder unterstützen zu können.
Mit nur einem Klick können Sie sich beteiligen.
Vielen herzlichen Dank!
Katja Kramer
Sandra Hoess
Olav Clemens
Anonyme
Detlef Christa
Tanja Tettweiler
Christel und Otto Endres
Holger Nacken
Sonja Markheiser
Heike Pohl für Stefanie Golka
Liebe SpenderInnen,
Die Aktion ist abgeschlossen, und zusammen mit den Barspenden, die ich außerdem erhalten habe, kommen wir tatsächlich genau auf 1004 Euro! Die Gebühren, die Leetchi erhebt, sind da schon rausgerechnet.
Ich freue mich sehr darüber. Und werde jetzt dafür sorgen, dass der gesammelte Betrag möglichst schnell in Mocoa ankommt. Ihnen und Euch allen ein großes Dankeschön!
Herzliche Grüße,
Alexandra Endres