##############################################################################
Das Kollektiv gegen Folter und Straflosigkeit (spanisch: Colectivo Contra la Tortura y la Impunidad, CCTI) stellt in Mexiko medizinische, psychologische und juristische Unterstützung von Folterüberlebenden, ihren Familien, Gemeinden und Organisationen in einem Klima der Gewalt bereit, in dem Folter von staatlichen Einsatzkräften genutzt wird um u.a. Aktivist*innen einzuschüchtern oder sie und andere Personen zum Geständnis von Straftaten zu zwingen, die sie nicht begangen haben. Die mexikanische Menschenrechtskommission hat von 2006 bis 2015 mehr als 9.200 Anzeigen von Folter erhalten. Das CCTI hat seit 2004 mehr als 500 Fälle von Folterüberlebenden registriert und begleitet.
In Mexiko sind seit 2006 - seit dem Beginn des sogenannten Krieges gegen die Drogen - mehr als 70.000 Menschen getötet worden. 30.000 Menschen verschwanden unter Gewalteinwirkung, mehrheitlich von staatlichen Exekutivkräften. Verschwindenlassen ist im Völkerrecht als Verbrechen gegen die Menschlichkeit sanktioniert und gilt als eine der schwerwiegendsten Menschenrechtsverletzungen. Familien und Freund*innen der Verschwundenen befinden sich einer anhaltenden emotionalen Belastungssituation: Sie wissen nicht, ob die verschwundene Person noch lebt, was mit ihr geschah oder gerade geschieht.
Insbesondere Menschenrechtsaktivist*innen und Journalist*innen werden kriminalisiert, gefoltert und ermordet. Täter*innen sind in vielen Fällen staatliche Einsatzkräfte wie Polizei und Militär. In 99,8% aller Fälle bleiben ihre Taten straflos. Die Arbeit von Institutionen wie dem CCTI, das 2004 von einem Team aus Ärzt*innen, Psychologinnen und Folterüberlebenden aufgebaut wurde und von dem Selbstverständnis getragen ist, für eine gerechte und menschenwürdige Gesellschaft für alle zu kämpfen, ist enorm wichtig um gegen die Straflosigkeit und für die Rehabilitation der Betroffenen zu kämpfen.
##############################################################################
Aktuell befindet sich CCTI in einer sehr kritischen finanziellen Situation: Es fehlen die finanziellen Mittel, um die laufenden Kosten für Gehälter und das Büro in Mexiko-Stadt zu bezahlen. Alle Kolleg*innen arbeiten ab sofort unbezahlt. Die monatlichen Kosten für Miete, Telefon, etc. betragen rund 1000 Euro im Monat. Ende des Jahres bekommt das CCTI wieder eine ausreichende Projektförderung. Nach einem ersten Spendenaufruf fehlen bis dahin noch insgesamt 5.000 Euro, um eine minimale Kontinuität bis Ende des Jahres aufrechtzuerhalten. CCTI hat sich daher entschieden, einen dringenden Spendenaufruf zu veröffentlichen.
##############################################################################
Wir hoffen, daß auf diesem Wege ausreichend Spenden zusammenkommen, um die wichtige Arbeit von CCTI fortzusetzen. Vielen Dank für eure/Ihre Unterstützung!
##############################################################################
http://www.contralatortura.org.mx
facebook: /Colectivo Contra la Tortura y la Impunidad
Die Konditionen der Plattform Leetchi sind derart, dass Leetchi 3% der Gesamtsumme erhält. Das Geld geht direkt an’s CCTI und die Bedingungen sind besser als das Geld bspw. per Bank zu überweisen. Alle Bezahlungen werden mit SofortÜberweisung, VISA, Mastercard oder Giropay gesichert über die Plattform abgewickelt.
Anonyme
Anne
Anonyme
Anonyme
Hans Rudolf Peter
Anonyme
Miguel
Johanna Müller
Anonyme
Anonyme
Um mehr von der Arbeit des CCTI zu sehen:
http://www.contralatortura.org.mx
facebook: /Colectivo Contra la Tortura y la Impunidad
Vielen Dank für eure (weiteren) Spenden. Es ist schön, dass es diese Resonanz gibt - obwohl Mexiko oft als "sehr weit weg" empfunden wird.
Gerade aus diesem Grund ist es wichtig, bestehende Verflechtungen zwischen "Deutschland" und "Mexiko" deutlich zu machen.
Deutsche Unternehmen profitieren augenscheinlich indirektvon den Menschenrechtsverletzungen in Mexiko: Bspw. ist die Deutsche Erdöl in Tamaulipas ein Großprojekt involviert, bei dem Gas per Fracking abgebaut werden soll. Dort lebende Menschen und Gemeinden stören jedoch den reibungslosen Ablauf der Förderung. Die Zahl extralegaler Hinrichtungen und Vertreibungen dort ist extrem hoch. Diese werden zwar öffentlich dem "organisierten Verbrechen" zugeschrieben, Profiteure sind jedoch letztendlich private Unternehmen.
Auszug aus einem (allerdings unkritischen) spanischsprachigen Bericht zur Teilhabe ausländischer Formen am mexikanischen Rohstoffabbau: http://www.eluniversal.com.mx/cartera/economia/pemex-junto-con-firmas-alemana-y-espanola-se-lleva-3-bloques-en-ronda-31